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Liane Sandra


Liane Sandra in Garconne 1931, Nr. 18

Gehörte zur Spielschar des Klub Monbijou. In Jahr 1931 wird sie häufig erwähnt. Ab Ende 1931 jedoch nicht mehr. Liane Sandra war Schauspielerin zuerst an den Reinhardsbühnen und später dann im Schauspielhaus. Sie spielte in dem Film „Zu neuen Ufern“ mit.1



Anläßlich des Sommerfestes im Klub Monbijou 1931 trat Liane Sandra auf und "sprach charmant, all den Zauber ihrer eigenen Persönlichkeit bietend. (...) Ihre Stimme hat weichen Harfenton, und manches kecke kam eigenartig verträumt moduliert."2 Auch an der Sappho-Gedenkfeier, bei der die Büste der Sappho in den Räumen des Klub Monbijou enthüllt wurde, war Liane Sandra dabei.3 Sie trug ein Sprech-Oratorium mit dem Titel "Sappho in Athen" vor: "Im schlichten formverhüllenden Gewand der griechischen Frauen. Sprachlich gut angelegt klang die Wärme ihres eigenen Herzens wieder in den rhythmisch fließenden Versen."  Die Autorin schwärmt: "Vielleicht ist Frau Sandra die einzige, die künstlerisch das auszudrücken vermag, das wir nur fühlen.4"



Heike Schader (2004)


Aus: Schader, Heike: Virile, Vamps und wilde Veilchen. Sexualität, Begehren und Erotik in den Zeitschriften homosexueller Frauen im Berlin der 1920er Jahre. Königstein/Ts.: Ulrike Helmer Verlag 2004.





1 Zu neuen Ufern (Spielfilm/Hauptfilm),Literaturverfilmung aus dem Jahre 1937,Deutsche Erstaufführung: 31.08.1937,Land: Deutschland, Produzent: Bruno Duday, Regie: Detlef (=Douglas Sirk) Sierck, Drehbuch: Kurt Heuser, Detlef (=Douglas Sirk) Sierck, Kamera: Franz Weihmayr, Musik: Ralph Benatzky.


2 D.; Rundschau - Sommerfest des "Club Monbijou". Garçonne 1931, Nr. 14.


3 Franz Scott; Das lesbische Weib. Bildnachweis S. 51


4 D.; Sappho-Gedenkfeier (Klub Monbijou). Garçonne 1931, Nr. 17.