Rede von Dieter Nickel


Dieter Nickel © Privatarchiv 2003


Dokumentation einer nachträglichen Niederschrift der freien Rede von Dieter Nickel (Zeitzeuge von Johanna Elberskirchen im Alter von 5 Jahren, Publikationen zur Orts- und Regionalgeschichte Rüdersdorfs), die er während der Gedenkfeier für Johanna Elberskirchen und Hildegard Moniac am 23. August 2003 auf dem Friedhof Rudolf-Breitscheid-Straße in Rüdersdorf gehalten hat:

Da mich anscheinend desöfteren Mandelentzündungen plagten, muss meine Mutter den ärztlichen Rat bekommen haben, meine Mandeln operativ entfernen zu lassen. Ob sie mir diese Prozedur ersparen wollte, oder die bis heute umstrittene Methode ablehnte, weiss ich nicht. In deutlicher Erinnerung ist mir, dass sie von jemandem erfuhr, dass eine ortsansässige Homöopathin das mich heimgesuchte Leiden auch unblutig heilen könne. So ging sie mit mir in die Luisenstrasse (heutige Rudolf-Breitscheid-Straße), wo in einem kleinen versteckt gelegenen Häuschen Frau Johanna Elberskirchen praktizierte. Sie ist mir als freundliche, grauhaarige kräftig-rundliche Frau im weissen Kittel noch gut in Erinnerung. Kurz danach konnten wir von ihr angefertigte Tabletten in einem gefalteten Briefchen abholen, die ich sicherlich nach Anweisung brav einnahm. Im jugendlichen Alter machten sich hin und wieder Halsentzündungen bemerkbar, die aber komplikationslos vergingen. Das ich bis heute noch im Besitz der Mandeln bin, verdanke ich gewiss auch Frau Elberskirchen.



© Dieter Nickel (Rüdersdorf bei Berlin 2003)